- location_on Deutschland - Hessen - Marburg-Biedenkopf
- straighten 0,90km²
- groups Regierungspräsidium Gießen
Ein Naturschutzgebiet ist die stärkste großräumige Schutzkategorie. In Deutschland basiert es auf Bundes- und in Österreich auf Landesrecht. Die verbindenden Ziele sind der Erhalt einer ursprünglichen Landschaft, Schutz von seltenen, gefährdeten oder charakteristischen Tieren und Pflanzen und die Bewahrung von Räumen mit besonderem wissenschaftlich-ökologischem Interesse.
Das Naturschutzgebiet „Franzosenwiesen/Rotes Wasser“ ist das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Burgwald, einem der größten unzerschnittenen Waldgebiete Hessens. Es erstreckt sich etwa 7,2 Kilometer entlang des östlich verlaufenden und später in südlicher Richtung abknickenden Bachlaufes „Rote Wasser“, welcher von feuchten Auenwäldern, stellenweise auch von Sumpfwäldern begleitet wird. Im Kernbereich des Naturschutzgebietes liegen die „Franzosenwiesen“, deren Namensherkunft auf der Ansiedlung fanzösischer Hugenotten und Waldensern im 17. Jahrhundert zurückgeht. Dieser Bereich zeichnet sich durch ein besonderes Biotopmosaik aus. In schützenswerten Nieder- und Zwischenmooren gedeihen seltene Pflanzen, wie das hessenweit einmalige Vorkommen des Langblättrigen Sonnentaus. Auf nährstoffarmen Teichen schwimmen besondere Pflanzenkissen aus seltenen Torfmoosen und Gräsern, sogenannte Schwingrasen. Weitere Teiche weisen struktur- und artenreiche Ufer- und Wasservegetationen auf. Ergänzt werden diese Biotope in den Moorrandbereichen von wertvollen Kiefer- und Birken-Moorwäldern sowie kleinflächigen Eichen-Buchenbeständen. In trockenen Bereichen kommt kleinflächig die von Besenheide dominierte Vegetation der Zwergstrauchheide vor. Die Vielfältigkeit des feucht-kühlen Naturschutzgebietes bietet 22 Libellenarten, darunter die stark gefährdete Großen Moosjungfer, zahlreichen Amphibien, wie dem Fadenmolch und der bedrohten Geburtshelferkröte, aber auch europaweit geschützten Fischarten der Fließgewässer, wie dem Bachneunauge und der Groppe, einen optimalen Lebensraum. Es beherbergt darüber hinaus seltene feuchtgebietsgebundene Vogelarten wie Eisvogel, Schwarzstorch und Waldwasserläufer. Die „Franzosenwiesen/Rotes Wasser“ stellen das Kerngebiet im Biotopverbund Burgwald mit weiteren wertvollen Moorbiotopen und Talsenken dar, welches von überregionaler Bedeutung ist.
Gallerie
Regeln
Betretungsverhalten
Ausgewiesene Wege/Plätze
Schneeaktivitäten
Ausgewiesene Wege/Plätze
Motorisierte Aktivitäten
Wasseraktivitäten
Aufenthaltsaktivitäten
Luftaktivitäten
Generelles Verhalten
Ausgewiesene Wege/Plätze
Hunde unangeleint oder an der mehr als 8 Meter langen Leine laufen zu lassen, ist verboten. Siehe Verordnung über das Naturschutzgebiet Franzosenwiesen/Rotes Wasser § 3.