Harslebener Berge und Steinholz

Naturschutzgebiet

Ein Naturschutzgebiet ist die stärkste großräumige Schutzkategorie. In Deutschland basiert es auf Bundes- und in Österreich auf Landesrecht. Die verbindenden Ziele sind der Erhalt einer ursprünglichen Landschaft, Schutz von seltenen, gefährdeten oder charakteristischen Tieren und Pflanzen und die Bewahrung von Räumen mit besonderem wissenschaftlich-ökologischem Interesse.

Schutzziel ist die Erhaltung der artenreichen Pflanzenwelt und Insektenfauna der Trocken-​ und Halbtrockenrasen sowie der Trockenwälder in der sonst intensiv genutzten Ackerlandschaft des Nordharzvorlandes.  Das NSG liegt ca. 5 km nordwestlich von Quedlinburg. Es besteht aus einem Höhenzug, zu dem die Berge Steinholz, die Harslebener Berge (191 m ü. NN), die Hinterberge und der Große Thekenberg (205 m ü. NN) gehören. Das NSG liegt im LSG "Harz und Vorländer". Der Untergrund des Gebietes ist aus Sandsteinen der Oberkreide aufgebaut. Entlang der Halberstädter Kreidemulde bildet dieser eine langgestreckte Schichtstufe, die sich in einzelne Kuppen und Runsen gliedert. Während die Nordhänge überwiegend flach verlaufen, sind die Südhänge steil. Über Sandstein-​Untergrund haben sich meist flachgründige Bergsand-​Braunerden, über der teils mächtigen Löß-​Auflage der Nordhänge tiefgründige Sand-​Löß-Mischböden, entwickelt. Naturnahe Restwälder treten im Steinholz auf. Tiefgründige Lößbraunerde ist mit Waldlabkraut-​Traubeneichen-Hainbuchenwald (Galio sylvatici Carpinetum betuli) bewachsen. Diese Bestände wechseln auf Verwitterungsböden kleiner Kuppen in den bodensauren Färberginster (Birken-​)Eichenwald (Genisto tinctoriae-​Quercetum). Die südexponierte Oberhangkante ist stellenweise mit dem subkontinentalen Fingerkraut-​Eichentrockenwald (Potentillo albae -​Quercetum petraeae) bestockt. Neben naturnahen Laubwäldern sind auch Forste aus verschiedenen Nadelhölzern vorhanden.In den offenen Bereichen sind folgende Pflanzengesellschaften anzutreffen: Trockenrasen: •subkontinental beeinflusster Furchenschwingel-​Fiederzwenken- Halbtrockenrasen (Festuco rupicolae-​Brachypodietum pinnati) auf Lößstandorten; •Roßschweiffedergras-​Trockenrasen (Stipetum stenophyllae) stellenweise in Plateaulagen; •die artenreiche, kontinental beeinflusste Gesellschaft der Walliserschwingel-​Haarpfriemengras-Trockenrasen (Festuco valesiacae-​stipetum capillatae) auf den oberen Südhängen mit schwachem Lößeinfluß; •flechtenreiche Sandthymian-​Blauschwingel-Trockenrasen (Thymo Festucetum cinereae) auf kleinen Kreidesandsteinfelspodesten an den Unterhängen. Magerrasen: •Mädesüß-​Wiesenhafer-Magerrasen (Filipendulo vulgaris-​ Avenuletum pratensis) auf tiefgründigen Sand-​Löß-Mischböden in Senken; •lückige und artenarme Frühlingsspark-​Silbergras-Sandmagerrasen (Spergulo morisonii Corynephoretum canescentis) auf reinen Kreidesandsteinrohböden an den südlichen Oberhängen. •artenreiche Blauschwingel-​Silbergras-Sandmagerrasen (Festuco cinereae-​Corynephoretum canescentis) mit Silberscharte als bemerkenswerte Art; •Sandmagerrasen des Schmalrispigen Straußgrases (Agrostietum vinealis) hangabwärts auf Böden mit zunehmendem Feinerdegehalt; •artenreicher Grasnelken-​Rauhblattschwingel-Sandmagerrasen (Armerio-​Festucetum trachyphyllae). Sandige Standorte werden auf Nordhängen von Ginster-​Heidekrautheiden (Genisto pilosae-​Callunetum) und auf Südhängen von Wolfsmilch-​ Heidekrautheiden (Euphorbio-​Callunetum) besiedelt. Im NSG sind mehrere kleine Ackerflächen vorhanden; eine ist als Feldflorenreservat eingerichtet. Zu den Brutvögeln der Harslebener Berge zählen unter anderem: Uhu (Bubo bubo), Baumfalke (Falco subbuteo), Rebhuhn (Perdix perdix), Sperber (Accipiter nisus), Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe), Neuntöter (Lanius collurio), Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria), Pirol (Oriolus oriolus), Grauammer (Emberiza calandra). Charakteristische xerothermophile Tierarten sind Zauneidechse (Lacerta agilis) und Glattnatter (Coronella austriaca).Über 200 festgestellte Großschmetterlingsarten weisen auf die intensiven Untersuchungen der Wirbellosen-​Fauna hin. Viele südlich verbreitete Insektenarten erreichen in diesem NSG ihre nördliche Verbreitungsgrenze in Mitteldeutschland.  Bemerkenswert sind aber auch die Spornzikade Eurysa brunnea, der Steinläufer Lithobius calceratus, die Röhrenspinne Eresus niger und die Schnecken Chondrula tridens und Cecilioides cicula.

Regeln

Betretungsverhalten

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Betreten abseits der Wege ist verboten

Aufenthaltsaktivitäten

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Zelten ist verboten

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Camping (Fahrzeug/Anhänger) ist verboten

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Lagern/Biwakieren ist verboten

Generelles Verhalten

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Pflanzen sammeln ist verboten

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Feuer ist verboten

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Abfall entsorgen ist verboten

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Lärm (Tonbandgeräte, Abspielgeräte) ist verboten