Natura 2000 ist die offizielle Bezeichnung für ein Netz von Schutzgebieten, das innerhalb der Europäischen Union nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.
Das FFH-Gebiet fasst neun Vorkommen der Sand-Silberscharte im „Nördlichen Harzvorland“ zwischen Quedlinburg und Blankenburg zusammen. Die Fundorte befinden sich in der Nordharzer Schichtrippenlandschaft auf Sandstein-Höhenzügen oder Sandstein-Durchragungen in der Agrarlandschaft. Die Sand-Silberscharte (Jurinea cyanoides) wächst überwiegend in Beständen des FFH-LRT 6120* Kalkreiche Sandrasen (7 ha). Die Kartierung dieser Art des Anhangs II der FFH-Richtlinie im Jahre 2008 ergab, dass sich die individuenreichsten Populationen im Sandsteinbruch zwischen Blankenburg und Westerhausen (369 Rosetten), im FND „Trog“ (257 Rosetten), auf der Hirtenwiese (206 Rosetten) und auf der Hammwarte (194 Rosetten) befinden. Die Sand-Silberscharte kommt im Gebiet überwiegend in Blauschillergras-Rasen oder in Grasnelken-Fluren vor. Auch der nur kleinflächig vorhandene LRT 6240* Steppen-Trockenrasen (0,3 ha) wird von Jurinea cyanoides besiedelt. In typischen Ausprägungen dieser Trockenrasen siedeln Walliser-Schwingel (Festuca valesiaca), Pfriemengras (Stipa capillata), Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) und Gelbscheidiges Federgras (Stipa pulcherrima). Die vegetationsarmen Standorte bieten der Zauneidechse (Lacerta agilis) Lebensraum. Außerdem gehört das FFH-Gebiet zum Verbreitungsgebiet der Wechselkröte (Bufo viridis).