Ein Naturschutzgebiet ist die stärkste großräumige Schutzkategorie. In Deutschland basiert es auf Bundes- und in Österreich auf Landesrecht. Die verbindenden Ziele sind der Erhalt einer ursprünglichen Landschaft, Schutz von seltenen, gefährdeten oder charakteristischen Tieren und Pflanzen und die Bewahrung von Räumen mit besonderem wissenschaftlich-ökologischem Interesse.
Der „Speckswinkler Hutewald“ ist ein kulturhistorisches Relikt der Waldweidenutzung für Schweine, die dort auf natürliche Weise mit Eicheln und Bucheckern gemästet wurden. Der Hutewald besteht aus einer Gruppe von 20 Rotbuchen und 13 Stieleichen, deren Alter auf 300 - 500 Jahre geschätzt wird. Die Bäume sind deutlich in von Nordwesten nach Südosten verlaufenden Reihen angeordnet, was vermuten lässt, dass sie ähnlich wie im Reinhardswald, angepflanzt wurden. Um die Baumgruppe befindet sich ein Schutzgürtel aus anderen Baumarten jüngeren Alters. Auf Grund des natürlichen Zerfallsprozesses und der damit einhergehenden Totholzbildung eröffnet der „Speckswinkler Hutewald“ einer Reihe von Organismen wichtige Lebensräume. Von besonderer Bedeutung ist der Lebensraum „Totholz“ für zahlreiche Moose, Flechten und Pilze sowie für Insekten, deren Larven im sogenannten „Mulm“ des fauligen Holzes leben. Auch höhlenbrütende Vogelarten profitieren vom Totholz.