Ein Naturschutzgebiet ist die stärkste großräumige Schutzkategorie. In Deutschland basiert es auf Bundes- und in Österreich auf Landesrecht. Die verbindenden Ziele sind der Erhalt einer ursprünglichen Landschaft, Schutz von seltenen, gefährdeten oder charakteristischen Tieren und Pflanzen und die Bewahrung von Räumen mit besonderem wissenschaftlich-ökologischem Interesse.
Die „Strickshute von Frechenhausen“ liegt auf einer Höhe von bis zu 560 Metern im westlichen Lahn-Dill-Bergland. Das Gebiet ist ein Relikt der historischen Nutzung der wenig ertragreichen Böden als Viehweiden (Huten) für das gesamte Rindervieh des Dorfes Frechenhausen. Von dieser Nutzung zeugen auch heute noch, trotz zweier Aufforstungsperioden, gut erhalten Reste des europaweit stark gefährdeten Borstgrasrasens sowie alte, auf 250 bis 300 Jahre geschätzte, mächtige Hute-Buchen, welche sich über die ehemalige Weidefläche verteilen. Auf trockenen bis quellig-nassen Standorten gedeihen verschiedenste Pflanzengesellschaften mit einem bemerkenswerten Arteninventar. Hier wechseln sich Borstgrasrasen mit Heidegesellschaften, Frisch- und Feuchtwiesen sowie Übergangsbestände zwischen Glatthafer- und Goldhafer-Wiesen ab, in denen seltene Pflanzen, wie Arnika und die streng geschützten Orchideen Geflecktes und Breitblättriges Knabenkraut, vorkommen. Gebüsche sowie der Erlen-Auwald entlang kleiner Bachläufe ergänzen das Gebiet mit wertvollen Lebensraumstrukturen für eine vielfältige Tierwelt. Auf der „Strickhute“ kommen vor allem zahlreiche Schmetterlings- und Heuschreckenarten mit einigen bedrohten Vertretern vor.
Ausgewiesene Wege/Plätze
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