Ilmenau-Luhe-Niederung

Das ca. 434 ha große Naturschutzgebiet „Ilmenau-Luhe-Niederung“ befindet sich nördlich der Stadt Winsen (Luhe) im Naturraum Harburger Elbmarschen. Es handelt sich um eine vielfältig strukturierte Marschenlandschaft, die von Luhe und Ilmenau durchflossen und von zahlreichen Gräben und Prielen durchzogen wird. Das Gebiet wird entscheidend vom Tideeinfluss geprägt.

Das Ilmenau-Sperrwerk an der Mündung in die Elbe schließt bei Sturmfluten, lässt jedoch die nor-malen Tiden ein- und ausschwingen. Bei Elbe-Hochwasser kommt es durch die Schließung des Sperrwerks und den dadurch verursachten Rückstau der beiden Fließgewässer zu zeitweiligen Überschwemmungen der Ilmenau-Luhe-Niederung. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Charakter des Gebietes wesentlich verändert. Durch den Ausbau der Elbe wurde der Tidenhub erheblich erhöht. Das führte zu einer stärkeren Vernässung großer Teile des Gebietes. Als Folge fielen große ehemals als Grünland genutzte Flächen brach und entwickelten sich zu Röhrichten, Rieden und Hochstaudenfluren. Sie prägen und bestimmen heute die Schutzwürdigkeit des Gebietes neben den noch vorhandenen offenen und halboffenen Grünland-komplexen. Des Weiteren bestimmen hohe Grundwasserstände die gebietsspezifischen Standortbedingungen. Schutzzweck ist insbesondere die Erhaltung und Entwicklung naturnaher, größtenteils tidebeeinflusster Fließgewässer, Süßwasserwatten und weiterer niederungstypischer Lebensräume sowie einer offenen bis halboffenen, strukturreichen Niederungslandschaft mit überwiegend extensiv genutztem Feuchtgrünland als Lebensraum charakteristischer, zum Teil bestandsbedrohter Tier- und Pflanzenarten (wie z. B. Weißstorch, Kiebitz, Bekassine, Biber, Fischotter, Fluß- und Meerneunauge) und Lebensgemeinschaften.